Aus dem Leben in Pirkenhammer
SchlittenfahrtJanuar:
Im Winter, wenn der Schnee lag hoch, da zogen wir zum Bettelloch
und fuhren hurtig und recht munter, im Schlitten dann den Berg hinunter.
Ach könnt ich doch ein einzigmal noch rodeln dort im Zinnbachtal.
Februar:
Im Februar war Faschingszeit, drauf hat sich alt und jung gefreut.
Und zu dem Ball im Morgenstern, da kamen sie von nah und fern.
Getanzt wurde die ganze Nacht, alle mit Musik noch heimgebracht.
EisgangMärz:
Im März da schmolz das Eis im Bach und mit Gepolter und Gekrach
sucht sich die Eisfahrt ihren Weg, mit fortreißend so manchen Steg.
Doch bald sah man im Waldesgrün schon blaue Leberblümchen blühn.
April:
An Ostern denk ich oft daran und seh die Ratschenbuben dann
und alle Kinder, groß und klein, die zogen alle hinter drein.
Am Ostersonntag dann zum Gruß, da weckte uns ein Böllerschuß.
Im Kirchlein knieten wir zum Gebet, ob diese Kirche heut noch steht?
Mai:
Im Mai sah man auf allen Wiesen die gelben Schlüsselblumen sprießen.
Vergißmeinnicht und roten Klee und stand ich auf der Körnerhöh`,
ließ schweifen meinen Blick in`s Tal, da wußte ich mit einem mal,
wie schön doch meine Heimat ist und daß man sie auch nie vergißt.
FronleichnamJuni:
Nach Pfingsten war Fronleichnamstag, da war die Prozession.
Und keiner wollte ferne sein, es war schon Tradition.
Voran die weißen Mädchen, ein Kränzchen in der Hand
und hinterher die Buben in ihrem Festgewand.
Unter einem Baldachin da schritt die Geistlichkeit dahin.
Vor den Altären knieten wir nieder, der Kirchenchor sang fromme Lieder.
Massamühl
Juli:
Im Juli - kannst es leicht erraten - da gingen wir am liebsten baden.
Und bei der Massamühle entlang, da zogen wir mit frohem Sang.
Am roten Tümpl ging`s in`s kühle Nass und legten uns in`s grüne Gras.
An so einem schönen Sommertag vergaß man alle Müh und Plag.
roter Tümpel
SteinpilzeAugust:
Da gingen wir frühmorgens bald zum Pilzesuchen in den Wald.
Und wie war dann die Freude groß, wenn wir so halb versteckt im Moos,
Steinpilze fanden und Maronen, da tat sich auch das Suchen lohnen.
Und hatten wir nach wenig Stunden schon eine Menge dann gefunden,
gingen froh wir dann nach Haus. Ja so`ne Wandrung zahlt sich aus.
September:
Da war unser Kirchenfest, Maria war`s geweiht.
Da gab es dann im ganzen Ort nur Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Es wurde gebacken und gebraten, viele Gäste waren eingeladen.
In jedem Gasthaus gab es Tanz, auf`s Heimgehen vergaß man ganz.
Mancher hat in diesen Stunden seinen Lebenspartner auch gefunden.
Oktober:
Das Klima wurde nun schon kälter, der  Wind wehte über Stoppelfelder.
Die letzten Kartoffeln wurden gegraben, laut krächzend flogen über`s Feld die Raben.
Man ahnte schon den nahen Winter, doch was taten nun wir Kinder?
Wir rutschten auf einer Pappe den Schloßberg runter über das trockene Gras,
das machte uns allen einen Heidenspass.
FriedhofNovember:
Im November war Allerheiligen und Allerseelen, in meinem Bericht soll es nicht fehlen
Wir schmückten die Gräber unserer Lieben, doch nur die Erinnerung daran ist uns geblieben
Die nun am Friedhof vorüber gehen, wohl nicht mehr nach der Inschrift sehen
die an der Friedhofsmauer stand, mir ist sie heute noch bekannt:
Alle die Ihr hier vorüber gehet, kommt und seht wie es um uns stehet,
Was Ihr seid das waren wir, was wir sind, das werdet Ihr.
Dezember:
Der Winter kam nun zeitig bald und brachte Eis und Schnee.
Und stapfte man durch den Winterwald, sah man so manches Reh.
Im Hause war`s gemütlich warm, das Feuer knistert im Herd,
und kam die schöne Weihnachtszeit, wurde viel Liebes uns beschert.
Das Jahr ging nun dem Ende zu und bracht`s auch Freud und Leid,
doch nichts vergesse ich davon in alle Ewigkeit. 

D` Tautschn

Vuar Pirknhamma a gouts Stück
woar fröi(h)a a Papiarfawrik
u d`Oarwatsleut, döi habm wöi Duhln
ban Hoimgäih(n alta Hodarn gstuhln
u habm sie hoim sein Leutan bracht,
döi habm dra(u)s Fleckltautschn gmacht.

Vül Hammarna möi(ß)n in da Fröih
af Karlsbod in d`Orwat gäih(n
u is aa weit, sua is a Brauch,
z`Mittogh kröigt jedra `s Eßn nauch
u daß sich dös neat völla köühlt,
wiards üwern Trogn in Tautschn gstöllt.

Amal woars schäin. Ban Schützenfest
is alls am Festplatz gloffm gwest
u wöi ma d`Scheibm vageßn haut
wäiß sua-r a Tautschn gleich an Raut:
"Miar stölln als Zül a Stanga af
u hänga uabm an Tautschn draf."

D`löibm Hammarna san Tautschn gwiahnt.
A Tauta selwa haut sich diahnt,
wos mit ran steifm Ledapoar
oan Föißan in Sargh afbett woar.
Af oa(n)mal bäigt dear tauta Moa(n:
"Ach, zöihts ma doch mei(n Tautschn oa(n!"

D`Papiarfawrik is afgläist wuarn,
dasita habm döi Leut an Zuarn,
waal `s gstuhlna Fleckzeugh, dös is gwiß,
vül bülligha wöi Leda-r is.
`s is äiwigh schod! In Eghaland,
dau woarn döi Tautschn weit bakannt.

In Hiarwast - `s woar mei(n)togh sua gwest -
is z Hamma-r grauß Tautschnfest,
dau gäiht in d`Kirchn Wei(b u Moa(n
u safft sich affa tüchtigh oa(n 
u quatscht danau(ch - dös mouß ma seah -
sua lautschad wöi in Tautschan hear.

Heimat-Poesie von Karli Michl (gest.1970 in Wien)

Am Hammer is jetzt Frühling, genau wie überall
Am Schloßberg blüht der Flieder, es singt die Nachtigall,
und i beneid`die Storln, die fliegen zu ihrn Bam,
ich frag`mich immer wieder, "warum kann i net ham?"
I möcht` gern wie die Schwalberla verteidigen mei Nest,
die "Spatzen" dort verjagen; ich halt zur Heimat fest!
Der Maulwurf der hats besser, der ist ja auch ganz blind
braucht d`Heimat nicht verlassen mit 50kg g`schwind!
Der "Hammer" ist verlassen von Mann und Frau und Kind,
Gras wächst auf manchen Straßen, bald weidet dort das Rind!
Es wird a harte Arbeit, kost`Schweiß und a mei Hoar,
d`Hauptsach`es wird dann wieder, wie`s früher einmal woar!
Und sind die Tage sonnig und obendrein recht schwül,
da gemma nachher alle in die kühle Schützenmühl!
Das woar a lauschigs Plätzchen, vom "Weber" woar das Bier!
Von Donawitz mein Schätzchen, den "Waltscher" sang Luis Klier!
D`Salzstangerln woarn vom Striebl, vom Zuber woar die Wurst,
beides woar ziemlich gsalzen, o je dös gab an Durst!
Vom Ficher Gust die Watschn, an "Fünfer" obendrein,
das war dazu die Würze zu unserem Refrain:
"Mit 5 Kc do gemma, sagt der Gustl wos er will,
auf 3 halbe "Egerer" in die schöne Schützenmühl!

Hammerner Rätsel
Gustl und Heiner sitzen auf der Sommerbank und plaudern über hundert Dinge. Als ihnen nichts Rechtes mehr einfällt, schlägt Gustl vor, doch Rätsel zu lösen. Dem Heiner ist es recht. So fängt er auch gleich an: "s äierscht Wuart laft, ´s zweit laft aa u mitanan(d)a lafm sie aa. Wos is dös?" Gustl strengt sein`Nischl oa(n, owa ear kinnt niat draf. No: "Soß - Bach" Soßbach! U gleich nuch oins: "Es fängt mit H oa u häiert mit N af, ma koa damit lafm, u san a zwaa Würta." Wieda wöiß da Gustl koa Antwurt. "No, Daml, Hammarna Tautschn!"
D` Hulzdöibm 

Die Leut va Pirknhamma -
dös wöiß ja jedas Kind -
san scho mei(n Letta neu(n)mal gscheid
und bestn Hulzdöibm weit u breit,
sie nehma s, wau ma`s findt.

Da Hegha, dear koa lauern,
sua vül a wüll u koa,
er koa se neat dawischn,
se toun nan nuh aszischn,
san affa schnell davoa
Ear siaht se near va hintn
u schöißn dearf ear niat;
Ja, wüßt ear no a oinzig(h)s Wuart, 
wauhear sie warn, sua häit ear duart
nauch ihnen spioniart.
Mal haut ear auf sie glauert
u steiht in töifn Schnäi,
dau kumma d`Hulzdöibm wieda,
ear haucht sich gaaling nieda
u läßt sie näichta gäih.
Doch wöi ear sie z`letzt oaschreit,
schubs! woarn se nimma z`seah!
Wöi sie am Schnäi furt lautschn,
valöißn sie die Tautschn.
Dau woars scho üm sie gscheah.
"Oi!", schreit da Wachta lachat
u tout sich niedaböign,
"döi Tautschn san van Hamma,
döi kenn ich wöi main Daama,
öitzt wiar ich sie scho kröign!" 

 
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