Dorf Hammer

Freundlich an dem Berggehänge
in des Thales stiller Enge
Freundlich, wie ich keines sah
liegt das liebe Dörfchen da.

Oben auf des Berges Höhen 
alte dunkle Fichten stehen,
unten rauscht der Strom vorbei,
und die Luft ist mild und frei.

Und ein reges volles Leben
seh´ ich Haus und Hof durchweben;
In der Hütte Tag für Tag
rastet nicht des Hammers Schlag.

Und die hellen Funken sprühen,
und die Eisenstangen glühen,
von des Wassers Sturz gefasst,
tummelt sich der Räder Last.

 
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Aber nicht der Erde Sorgen
will ich hier im Thal behorchen,
nein, des Lebens Freud´ und Lust
komm in meine junge Brust.

Unter jenen dunklen Bäumen
lässt es sich gar lieblich träumen.
Aus des Thales Wiesenplan
weht der Friede still mich an. 
 

Theodor Körner  1811

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Ihm zu Ehren wurde 1884 auf der nach ihm benannten Körner-Höhe ein Tempelchen errichtet und im Jahre 1889 eine Bronzebüste auf einem Sandsteinsockel bei der Schützenmühle aufgestellt. Theodor Körner wurde am 23.9.1791 in Dresden geboren und am 26.8.1813 in Rosenow/Mecklenburg tödlich verwundet. 

Doch gab es auch in Pirkenhammer Menschen, welche Gedichte auf ihre Heimat schrieben
Dorf Hammer
(verfasst von einem Mitglied des Verschönerungsvereins Pirkenhammer)

Im Tale der Tepl, von Bergen umsäumt,
wo der Lamnitzbach talwärts schäumt,
wo grünende Wälder und liebliche Auen
auf friedliche Hütten niederschauen,

da liegt ein Örtchen „Hammer“ genannt,
der leidenden Menschheit schon längst bekannt.
Selbst Fürsten und Dichter besuchten den Ort,
verewigten sich da durch Taten und Wort!

Und kein Geringerer als Peter der Z a r,
in der Schmiede des Ortes einst tätig war.
Er schmiedete ein Hufeisen von schöner Form
und einen Eisenstab nach Handwerks Norm.

Und die Russen, die später zur Schmiede kamen,
sie fanden erstaunt des Kaisers Namen
auf einem Täfelchen alt und grau,
auch Huf und Eisen stand jedem zur Schau. 

Nicht weit von der Schmiede, auf Felsen gebaut,
ein schmuckes Türmchen ins Tal niederschaut.
Des Dichters Körner wurde damit gedacht,
der dort viel glückliche Stunden verbracht. 

Der in Liedern hat das Örtchen besungen,
deren Weisen laut hinaus ins Land geklungen.
Er sang von der herrlichen Gottesnatur,
von himmlischen Frieden, von lachender Flur.

Man ehrte den Dichter nicht bloß auf den Höhen,
auch im Tale kann man ein Denkmal sehen.
Das wurde dem Dichter von Männern gesetzt,
die den Sängerhelden über alles geschätzt!

Unweit der Schule ganz stattlich erbaut,
ein schmuckes Kirchlein auf den Ort niederschaut.
Die Eintracht der Bürger hat es hingestellt,
damit es preist den Meister der Welt!

Ein herrliches Fleckchen ist unser Ort,
drum glaub mir jeder das Sprüchlein auf´s Wort:
Wer ausruhen will von Sorgen und Jammer,
der komme im Sommer nach Pirkenhammer !!



Ich habe noch vier Gedichte, die ich vor langer Zeit geschrieben habe:  
 
Keiner fragt mich !

Am Ende meines langen Lebens
zieh ich nun endgültig Bilanz.
Vorbei die Zeit des ew´gen Strebens,
vorbei der Kummer und der Glanz.

Was war nun gut und was war schlecht
in diesen langen Jahren !
Was war Unrecht, was war Recht ?
Ich habe es erfahren. 

Die Summe der Erfahrungen
möcht ich gern weitergeben.
Kein Junger aber reißt sich drum, 
diesen Schatz zu heben.

Dieselben Fehler wie auch ich,
erhob´nen Haupt´s sie machen.
Im Gegenteil, sie trauen sich,
noch über mich zu lachen. 

C.T.


a Traam !

Ach, dös woar ja nur a Traam,
daß ich woar heint nacht daham.
Immeramal dös is a Jamma,
traam ich halt nuch va mein Hamma !
Durt wau ich gebur`n wurn bin, 
durthin ziaht`s mich immer hin.
Wau der Zinnbach glei verschwind
und in d´Tiapl einerinnt,
durt stäiht nuch ma Elternhaus,
wau mer uns haut g´wiesn naus.
Sua kumme halt in jeden Traam
immer va der Stadt her ham.
Und dann ua der Tiapl lang
ich glei ur zan Laff`n fang.
Denn ich kur`s bal niat derwarten,
bis ich stäih in unnern Garten.
Doch z´erscht kinnt Papiarmühlbruck,
döi hat kaner nuch verruckt.
Hinüwer schnell in aller Eil,
durt kinnt doch s´Kappellerl glei`. 
Hetz dann weiter durch`n Urt,
siah döi Haisler hier un durt,
alles is nuch wöi va Gau(h)ern,
wöi ma ha(b)m dös all`s valauern.
Endli owa ho(b) ich`s g`schafft,
döi Strauß die letzte Biegung macht
und dann zittern mir döi Knäi,
daß ich koar bal nimmer gäih,
denn wos ich dann durt`n siah,
ich niat in Le(b)m vergessen wiar.
Und ich laff des Bergl nauf,
benumme stäih ich dann vurn Haus,
drumerum nuch alls ban Alten
es is nuch alles gout dahalten.
Van Berg nunter döi Felsen gröißen,
Schloßberg, Sta(dt)gout nauch mir röifen
und ganz dankbar sink ich nieder,
endli siah ich Höimat wieder.
Owa glei dau draaf
wach ich aaf:
Ach es woar ja nur a Traam,
daß ich woar amal daham.

C.T.


Die vier Jahreszeiten !

Im Winter ist es kalt, es schneit,
wir seufzen, ach wäre es bald soweit,
daß der Frühling zieht in`s Land.
Doch kaum reicht uns dieser die Hand,
rufen wir, ach wäre es schön,
wenn doch bald der Sommer käm.
Kommt er dann mit Sonne und Blitzen, 
fangen wir gleich wieder an zu schwitzen
und wünschen uns den Herbst herbei
mit seinem bunten Allerlei.
Regnet`s dann und ist es trübe,
ach wenn es doch nicht lang so bliebe.
Wir sehnen uns nach Winterfreuden
und schon beginnen von vorn die Leiden.
Von einer Jahreszeit zur andern
wir mit Riesenschritten wandern.
Und bedenken nicht dabei,
daß der Lebensfrühling geht vorbei.
Daß im Nu unser Sommer vergeht
und der letzte Winter vor uns steht. 
Daß wir Abschied nehmen müssen von der Welt,
die uns das ganze Jahr nicht gefällt.
Da auf einmal wir werden gescheit,
zum Leben wären wir dann bereit.
Doch dann ist es oft zu spät,
der Schnitter uns erbarmungslos mäht.
Drum Mensch merke Dir und dränge nicht
und plane nicht auf lange Sicht.
Jede Jahreszeit ist schön,
Du mußt sie nur bei nah beseh`n.
Lebe froh und nütze die Zeit
und sage nie, ach wär` es soweit. 

C.T. 


Folgendes Gedicht ist entstanden, als Kalender und Jahreszeit noch zusammenpassten:

Frühling
Ein sel´ger Drang in meinem Herzen
zog mich hinaus mit aller Macht,
denn eingezogen mit dem Märzen
ist der Frühling in all seiner Pracht.

Zum Waldesdome rief´s mich hin,
in seinen Schatten wollt ich treten,
es wurde feierlich mir im Sinn,
ich mußt zu meinem Schöpfer beten.

An meinem Wege rauscht ein Bach,
gar emsig in seinem Bett,
der Winter war mit Weh und Ach
aus meinem Herzen weggeweht.

Die Vöglein balzten sich im Fluge,
das Eichhorn klettert hoch am Baum
und einmal sah ich, wie es lugte,
das Rehlein dort am Waldessaum.

Durch die Erde ging ein Beben,
die Natur war auferwacht,
denn zu neuem frischen Leben,
hat der Frühling sie gebracht.

Still und dankbar meinem Herrn
bin ich heimwärts dann gegangen.
Und zu seiner hohen Ehr
tausend Vogelstimmen sangen. 

C.T.


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